Als Gastgeber des Abends präsentierte Geschäftsführer Michael Leipold den Gewerbeverbandsmitgliedern das Pflege- und Therapiezentrum Domus Mea. Untergebracht in vier historischen Bauwerken der Stadt bietet die Einrichtung Unterkunft für insgesamt 174 Menschen. 61 Personen erhalten in dem 1993 aus dem alten Tittmoninger Krankenhaus umfunktionierten Senioren- und Pflegeheim fachkundige Betreuung. 60 Plätze stehen in der geschlossenen Einrichtung im Sozialbereich des Therapiezentrums zur Verfügung. Hinzu kämen weitere Plätze im offenen Bereich in der Salzachperle und im Gelben Haus am Stadtplatz, informierte Leipold zusätzlich über die 144 Mitarbeiter, welche sich im Domus Mea um die Pflegebedürftigen kümmern. Immer schwerer sei es, adäquate Pflegekräfte und Sozialbetreuer zu gekommen, sorgte er sich über die erstmals nicht besetzten Ausbildungsplätze der Einrichtung. Besonders erwähnte Leipold wertvolle Hilfskräfte im soziotherapeutischen Bereich mit Tages- und Beschäftigungsprogramm, „ohne die wir aufgeschmissen wären".
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten habe sich das Pflege- und Therapiezentrum Domus Mea in den 27 Jahren seines Bestehens als fester Bestandteil der Stadt Tittmoning integriert. Auch Leipolds Versprechen gegenüber der Stadtverwaltung, dass es keine Zwischenfälle unter Bewohnern und Bürgern geben werde, konnte eingehalten werden. „Wir haben keine auffälligen Verbrecher bei uns", stellte Leipold klar, dass der geschlossene Bereich zum Selbstschutz der Bewohner diene. Bei guten Fortschritten erlaube dem Klientel das lange Zeit in Deutschland einzigartige Modell des „Kreislauf-Settings" einen Wechsel aus dem geschützten in den offenen Bereich. Hier leben die Bewohner in Wohngemeinschaften und lernen, wieder ein eigenständiges Leben zu führen. Die Erfolgsquote – inbegriffen erster Fortschritte, wie einem halben Jahr frei von Drogen – läge bei über 90 Prozent, so Einrichtungsleiter Leipold. Vielfach durch die Präsenz auf Märkten am Stadtplatz bekannt, seien die in der hauseigenen Holzwerkstatt im Blauen Haus mit angeschlossener Schreinerei und Töpferei liebevoll von Hand gefertigten Holz- und Tonarbeiten.
Im Anschluss an die Vorstellung des Pflege- und Therapiezentrums Domus Mea widmete sich Bürgermeister Konrad Schupfner in seinem Grußwort der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Tittmoning innerhalb der vergangenen zwölf Jahre seiner Amtszeit. Neben der Arbeitsplatzdichte, Arbeitslosenquote und der Gegenüberstellung von Ein- und Auspendlern der Stadt ging Schupfner auf die Einwohnerzahlen ein. Besonders erfreute ihn der 2019 erreichte Spitzenwert von 71 Geburten, welche er mitunter dem vorangetriebenen Bauentwicklungsplan zuschrieb. Stolz zeigte sich das Stadtoberhaupt, dass sich Tittmoning als erste Stadt des Landkreises seit über fünf Jahren Fair-Trade-Stadt nennen darf. Bedenken äußerte Schupfner zur steigenden Anzahl der Sozialversicherungspflichtigen über 55 Jahre. Seiner Prognose nach müssten Unternehmen zukünftig immer mehr Kräfte ersetzen, wenn sie den Mitarbeiterstand halten wollen. Schupfner bedanke sich bei den Mitgliedern des Gewerbeverbands Tittmoning und Umgebung für ihre Standorttreue. Seine Wertschätzung galt der langjährigen guten Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband und dessen Präsenz auf örtlichen Veranstaltungen wie dem Perchtenlauf.
Unterstützung erhält der Gewerbeverband Tittmoning und Umgebung regelmäßig von Christian Klotz in seiner Funktion als Geschäftsführer des BDS im Bezirk Oberbayern-Ost. „Die Ortsverbände sind die wichtige Basis", sagte Klotz in seinem Grußwort auch weiterhin seine Hilfe zu, damit sich engagierte Gewerbeverbandsvorstände auf die Themen vor Ort konzentrieren können. Inhaltlich sprach Klotz das vom BDS ausgearbeitete „Notfallkonzept" an und nannte das Stichwort „Gemeinwohl-Ökonomie" als noch voranzutreibenden weichen Faktor. Erstmals seit vierzehn Jahren habe der BDS als „Heimat des Mittelstands" die Mitgliedsbeiträge erhöht, was eine Erneuerung der Satzung mit sich zog. Kämpfen möchte Klotz gegen die seit Anfang des Jahres gesetzlich vorgeschriebenen Kassenbons von Bäckern und Metzgern, welche in seinen Augen „Unternehmer durch die Bank der Steuerhinterziehung generalverdächtigen".
In Zusammenarbeit mit der Mittelschule Salzachtal werde in 2020 eine Abfrage offener Stellen erstellt. Erfreut teile der Vorsitzende die über 50 Tausend Aufrufe der in 2019 neu gestalteten Homepage des BDS Tittmoning mit. Aktiv beteiligte sich der Tittmoninger Gewerbeverband an der Weihnachtsbeleuchtung der Stadt, dem traditionellen Perchtenlauf sowie am Barbaramarkt mit dem beliebten Quiz. Vorausschauend auf Rosenmontag, den 24. Februar lud Drössler alle Interessierten zum Schäfflertanz um 12.45 Uhr in Kay am Dorfplatz und um 14.45 Uhr bei der Schreinerei Asenkerschbaumer in Asten ein. Anschließend verlas Drössler die Kassenberichte 2018 und 2019 in Vertretung für die verhinderte Kassierin Marianne Greither. Kassenprüfer Franz Obermayer schlug nach eingehender Durchsicht der Kasse die Entlastung der Vorstandschaft vor.
Die angesetzte Wahl von zwei Kassenprüfern und drei Delegierten führte Bürgermeister Konrad Schupfner durch. Einstimmig wiedergewählt wurden Gerald Asenkerschbaumer, Christian Günther und Erik Stettmer als Delegierte sowie Andrea Mangs und Franz Obermayer als Kassenprüfer. Letztgenannter nutzte die Gelegenheit, um sich für die herzliche Wiederaufnahme in Tittmoning zu bedanken und zum „Tag der offenen Tür" am 29. Juni am neuen Standort der Firma FOXiT einzuladen.
Den Einladungen schloss sich der Stellvertretende Bürgermeister Andreas Bratzdrum an und verwies auf die Einweihung des neuen Sportparks in der Au am 18. April. Bürgermeisterkandidatin Barbara Danninger machte Werbung für das Entenrennen der Kolpingsfamilie Tittmoning am 13. September. Nachdem Vorstand Walter Drössler die vier Neumitglieder in den Reihen des BDS Tittmoning willkommen hieß, schloss er die Jahreshauptversammlung und wünschte allen Teilnehmern ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Bei einem kleinen Imbiss und guten Gesprächen nahm der Abend einen gemütlichen Ausklang.